Achievements kommen nicht nur bei Videospielen zum Einsatz. Im folgenden Artikel nehmen wir diese häufig anzutreffende Belohnungsmechanik unter die Lupe und sehen uns an wie deren volles Potenzial ausgeschöpft wird.
Was ist ein Achievement?
Ein Achievement ist ein Abzeichen, eine Medaille oder ein anderes Symbol, welches dazu dient dem Spieler das Gefühl zu geben etwas Besonderes erreicht zu haben. Durch den benötigten Aufwand um diese Auszeichnung zu erreichen, erhält das Achievement seinen eigentlichen Wert. (Richter 2017)
Ein Beispiel abseits der Games
Um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, was ein Achievement ist und wie dessen Mechanik funktioniert, verlassen wir kurz die Welt der Computerspiele und werfen einen Blick auf die Szene der Marathonläufer.
Um 42 Kilometer laufen zu können benötigt ein Anfänger 1 bis 2 Jahre intensives und regelmäßiges Training. Selbst für erfahrene Läufer ist ein Marathon eine körperliche und mentale Herausforderung. Für die meisten Teilnehmer zählt nur das Durchkommen oder die persönliche Bestzeit. Ein Platz auf der Siegertreppe scheint illusorisch zu sein. Schmälert dies die erbrachte Leistung jedes einzelnen Teilnehmers? Natürlich nicht! Selbst der Letzte im Ziel hat viele Monate hart trainiert um den Lauf erfolgreich zu absolvieren. Um dies zu würdigen bekommt jeder Teilnehmer eine sogenannte “Finisher Medaille”. Ein Beweis dafür die 42 Kilometer laufend überwunden zu haben. Der materielle Wert einer solchen Auszeichnung beträgt meist nur wenige Cent. Den eigentlichen Wert erlangt die Medaille durch den beschwerlichen Weg um diese zu erlangen.
Achievements richtig einsetzen
Was können wir aus dem vorhergehenden Beispiel mit den Marathonläufern lernen? Ein Achievement orientiert sich nicht an der Leistung der Anderen. Es schöpft seinen Wert aus der persönlichen Leistung. Je schwieriger es ist die benötigte Leistung zu erbringen, umso wertvoller wird die Auszeichnung. Der materielle Wert ist sowohl in der digitalen- als auch in der realen Welt gleich null. Es zu verkaufen oder kaufen ist wenig sinnvoll.
Achievements falsch einsetzen
Wenn man darauf achtet, findet man falsch eingesetzte Achievments sehr häufig. Im Folgenden möchte ich auf einige Negativbeispiele eingehen.
Auszeichnungen für schlechte Leistungen.
Beispiel: Das Scheitern innerhalb der ersten 10 Sekunden. Auf den ersten Blick wirkt dies natürlich amüsant. Möglicherweise entlockt es dem einen oder anderen Spieler ein leichtes Schmunzeln. In der Analogie des Marathonlaufs wäre dies eine Medaille für alle Läufer die bereits auf den ersten 100 Metern aufgeben. Der Wert der Errungenschaft ist für den Spieler / Läufer gleich null. Gleichzeitig wirkt es auch auf die anderen Achievements wertmindernd (Bild1).
Zu viele Achievements.
Beispiel: Der Spieler erhält im Abstand weniger Minuten eine Auszeichnung.
Belohnungen für kleine Teilabschnitte einzuplanen ist generell keine schlechte Idee. Dafür gibt es Mechaniken wie Meilensteine. Eine häufige Vergabe von Achievements bedeutet leider auch, dass deren Wert sinkt (Bild2).
Fazit
Achievements sind eine mächtige Belohnungsmechanik. Richtig eingesetzt können sie einen enormen ideellen Wert entwickeln. Dies gilt nicht nur für die Welt der Computerspiele, sondern ist beliebig übertragbar und wird daher auch im Bereich der Gamification oft eingesetzt.
Quellen
Richter R. (2017). Mehraufwand durch den Einsatz von Gamification beim E-Learning aus der Perspektive des Anbieters.